Werbeversprechen unter der Lupe: Was versprechen “dermatologisch getestet”, “klimaneutral” und Co.?

Kaum in der Drogerie, befinden wir uns in einem Meer an märchenhaft klingenden Werbeversprechen. Einige davon können bei genauerer Betrachtung allerdings etwas irritierend sein: Wie und warum zum Beispiel kann ein Produkt in einer Plastikverpackung als “klimaneutral” gekennzeichnet werden? Und was bedeutet eigentlich das berüchtigte Versprechen “dermatologisch getestet”? Ob Lippenstift oder Haarfärbemittel: Woher kommen die, oft unrealistischen, Haltbarkeitsversprechen? Hast du dich das auch schon mal gefragt?
Nun, wir gehen diesen Fragen auf den Grund. Und eins vorweg: nichts ist wie es scheint…

Was ist wahr? – Der rechtliche Rahmen bei Werbeaussagen

Es dürfen laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit keine Aussagen in jeglicher Form gemacht werden, die irreführend sind oder nicht auf das Kosmetikprodukt zutreffen. Zudem schreibt eine zusätzliche EU-Verordnung die allgemeinen Anforderungen an Werbeaussagen vor. Diese sind allerdings sehr offen formuliert und bieten viel Platz für Schlupflöcher:

  • Es darf nicht mit falschen oder selbstverständlichen Aussagen geworben werden
  • Beschriftung und Grafiken müssen im Bezug zum Produkt und dessen Wirkung stehen.
  • Getätigte Aussagen müssen wissenschaftlich nachweisbar sein und die beworbene Wirkung vorhanden sein.
  • Es dürfen keine notwendigen Informationen verschwiegen oder übertriebene Aussagen getätigt werden.
  • Erforderliche Informationen und Bedingungen müssen angegeben werden.
  • Es darf nicht zu einer Verwechslung mit anderen Wettbewerbern kommen oder diese durch eigene Aussagen herabgesetzt werden.
  • Slogan müssen einfach zu verstehen und deutlich formuliert sein.

 

“Klimaneutral” – Große Vorstellung, nichts dahinter?

Der Ausdruck kann irreführend sein, daher eine kurze Definition: CO2- beziehungsweise klimaneutral bedeutet, dass die ausgestoßenen Emissionen im Herstellungsprozess durch Gegenmaßnahmen kompensiert werden. Bei diesen Maßnahmen kann es sich um die Unterstützung klimafreundlicher Projekte handeln, wie der Aufforstung oder Recycling.

Aber Achtung: oft entsteht der Großteil der Emissionen in der Beschaffung der Inhaltsstoffe, der sogenannten “Vorkette”. Diese muss bei der unternehmenseigenen Klimabilanz nicht unbedingt auftauchen, sodass möglicherweise nur eigene Emissionen miteinbezogen werden.
Es ist eine echte Challenge herauszufinden, inwiefern ein Produkt tatsächlich “klimaneutral” ist. Um etwas Klarheit zu schaffen, ist eine Recherche auf der Unternehmenswebseite ratsam.
Unabhängige Siegel oder andere, einheitliche Klassifizierungen, wie klimafreundlich ein Produkt ist, gibt es nicht. Allerdings setzen einige Naturkosmetik und Biokosmetik-Siegel genauerer Standards für die umweltschonende Herstellung voraus.

“Dermatologisch getestet” – Ein Qualitätsversprechen?

Schon einmal vorweg: in der Europäischen Union ist es ohnehin gesetzlich vorgeschrieben, dass Kosmetika vor der Veröffentlichung einem Test unterzogen werden.
Laut der Kosmetikverordnung der EU muss ein Produkt unter Aufsicht eines Dermatologen an Menschen getestet werden, um die Aufschrift “dermatologisch getestet” tragen zu dürfen.
Der eigentliche Witz sind die fehlenden Qualitätsvorgaben: sowohl die Anzahl der Testpersonen, als auch das Ergebnis und die herrschenden Bedingungen sind kein Kriterium.

Über die tatsächliche Verträglichkeit und die Wirkung wird der Verbraucher also weiter im Unwissenden gelassen – wir wissen, dass wir nichts wissen.
Du solltest stattdessen nach dem spezifischen Slogan “klinisch getestet” Ausschau halten. Er schreibt vor, dass Kosmetikartikel unter Aufsicht eines Mediziners oder eines Wissenschaftlers in einer klinischen Studie nach einem festgelegten Protokoll geprüft werden müssen. Allerdings sind auch hier die Teilnehmerzahl und das Ergebnis nicht definiert.

Wie seriös sind Haltbarkeitsversprechen bei Kosmetika?

Produkte versprechen viel wenn der Tag lang ist, halten können sie allerdings lange nicht alles. 24h Deo-Schutz, intensive Farbe bis zu 16h, Tönung hält bis zu 15 Wäschen – schön wäre es.
Oft sind diese Versprechen nur unter bestimmten Bedingungen gegeben. Bei der Tönung beispielsweise die Anzahl der Haarwäschen oder die Haarstruktur. Der Deo-Schutz ist ebenfalls sehr individuell und auch von äußeren Umständen, wie der Temperatur und Aktivität abhängig, der Lippenstift wiederum von der richtigen Grundierung und so weiter… Man merkt: eine allgemeine Gültigkeit dieser Zusicherungen ist so gut wie unmöglich. Vorsicht ist geboten – nichtsdestotrotz können solche Haltbarkeitsversprechen als Richtwert dienen. 

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