
Rouge richtig auftragen: So findest du die perfekte Farbe für dich
Rouge ist ein echtes Multitalent in Sachen Make-up: Es sorgt für Frische, lässt uns strahlen und kann die Gesichtsform optisch betonen oder harmonisierend wirken. Besonders jetzt im bevorstehenden Winter lässt sich dadurch unsere natürliche Röte unterstreichen; zudem verleiht es dem „Icy Make up“-Look ein strahlendes Finish.
Doch Rouge richtig aufzutragen gilt oft als Königsdisziplin. Mit der riesigen Auswahl an Farben und Texturen ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Hinzu kommt die sogenannte „Blush Blindness“, die uns schnell zum Pinsel greifen lässt – manchmal etwas zu großzügig.
Doch was ist das überhaupt? Wie trägt man Rouge bei verschiedenen Gesichtsformen richtig auf? Und wie findest du den passenden Rougeton für dich? Wir wollen dir mit diesem Beitrag nicht nur Antworten, sondern auch hilfreiche Tipps mit an die Hand geben.
Was ist Blush Blindness?
Mit „Blush Blindness“ (oder „Rouge-Blindheit“) wird ein Make-up-Look bezeichnet, der von zu viel Rouge geprägt ist. In diesem Fall ist das keine bewusste Entscheidung – die Person hat sich lediglich an eine extreme Menge und Intensität von Rouge gewöhnt. Auf sie wirkt es völlig normal, während Außenstehende direkt die übermäßig betonten Wangen bemerken.
Dieser Begriff wurde besonders durch Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram geprägt und reiht sich Begriffen wie „Eyebrow Blindness“ an, die die Blindheit im Rahmen der Beauty-Trends kritisieren. Besonders die falsche Anwendung des Produktes steht dabei im Fokus.
Je nach Hautfarbe schmeicheln bestimmte Farbtöne deinem Teint eher als andere.
- Heller Teint: Zarte Rosé-, Pfirsich- oder Baby-Pink-Töne bringen einen natürlichen Frischekick, ohne zu dominant zu wirken. Besonders schön sind kühle Rosétöne bei hellen, rosigen Hautuntertönen und warme Apricot-Nuancen bei leicht goldigem Teint. Da helle Haut im Winter schnell fahl aussehen kann, eignet sich hier auch ein heller Mauve-Ton.
- Mittlerer Teint: Bei leicht gebräunter oder neutraler Haut sorgen Apricot-, Korall- und Rosenholztöne für Frische, ohne unnatürlich zu wirken. Im Winter kannst du auch zu Beerentönen greifen – sie wirken elegant und setzen einen edlen Akzent auf der Wange.
- Olivefarbene Haut: Olivefarbene Haut profitiert im Winter von warmen Terracotta-, Bronze- und Kupfernuancen, die dem Gesicht Wärme und Definition schenken. Ein Hauch von Korallrosa bringt zusätzliche Frische und lässt müde Haut strahlen.
- Dunkler Teint: Bei einem dunklen Hautton dürfen die Farben intensiver sein: Beerentöne, Pflaume, Burgunder oder Terracotta sorgen für einen strahlenden, edlen Look. Wenn du es dezent magst, wirken rosenholzfarbene oder rostige Töne besonders harmonisch und natürlich.
Rouge auftragen für Anfänger
In vielen Dingen gilt: Weniger ist oft mehr – so ist es auch mit Rouge. Damit du nicht unbemerkt in eine Blush Blindness rutscht, haben wir hier ein paar allgemeine Tipps für Anfänger:
- Gehe immer in Schichten vor. Dadurch erhöhst du langsam die Farbintensität und vermeidest, dass du zu viel Produkt auf einmal verwendest.
- Platziere das Rouge entsprechend deiner Gesichtsform – dazu geben wir dir weiter unten ein paar Empfehlungen.
- Nach dem Auftragen solltest du das Rouge gründlich verblenden, um sanfte Übergänge zu erzielen. Dadurch wirkt es weniger fleckig und deutlich ebenmäßiger.
- Wähle eine passende Farbe zu deinem Hautunterton.
- Dein Hauttyp ist vor allem dafür entscheidend, welche Textur dein Rouge haben sollte. Weiter unten erfährst du mehr dazu.
- Arbeite das Rouge mithilfe eines fluffigen Pinsels bei Puderrouge oder einem Makeup-Schwämmchen bei Cremerouge ein.
- Weiche Bewegungen sorgen für einen natürlichen Look. Dadurch vermeidest du sichtbare und harte Ränder.
Wie wird Rouge auf den verschiedenen Gesichtsformen aufgetragen?
Es gibt für jede Gesichtsform eine etwas veränderte Art der Platzierung von Rouge. So können auch deine Wangen optimal strahlen:
Rouge auftragen bei rundem Gesicht:
Um ein rundes Gesicht mehr zu konturieren, kannst du die Wangenknochen betonen. Deine Gesichtszüge wirken dadurch schmaler.
Dafür solltest du den Pinsel auf die Höhe deiner Ohren setzen und das Rouge unter den Wangenknochen in Richtung der Mundwinkel auftragen. Verzichte für gleichmäßige Ergebnisse auf kreisförmige Bewegungen.
Rouge auftragen bei ovalem Gesicht:
Ovale Gesichtsformen gelten oft als harmonisch, sodass du nur dezent betonen musst. Verstärke deine natürliche Wangenröte leicht, indem du den Pinsel direkt auf die Wangenknochen setzt und das Rouge nach hinten in Richtung Schläfe aufträgst.
Rouge auftragen bei langem Gesicht:
Durch Rouge können längliche Gesichter breiter und optisch ausgeglichener wirken. Trage das Rouge dafür unterhalb der Wangenknochen waagerecht auf und verblende es in Richtung deiner Schläfen. Für mehr Balance kannst du es auch etwas breiter auftragen.
Rouge auftragen bei eckigem Gesicht:
Eine eckige Gesichtsform kann mit weichen Übergängen optisch abgerundet werden. Wichtig ist dabei, dass du zarte Farben verwendest und die Konturen gut verblendest. Trage hierzu das Rouge seitlich am Wangenknochen auf und lass dieses dann nach unten hin dezent auslaufen. Das sorgt dafür, dass die Kanten deines Gesichts weicher werden und das Kinn optisch nicht mehr im Vordergrund steht.
Rouge auftragen ab 50: Was du beachten solltest
Mit zunehmendem Alter verändert sich nicht nur die Struktur deiner Haut, sondern auch die Art, wie die Farbe im Gesicht wirkt. Feine Linien, trockenere Haut oder ein leicht absackendes Volumen können dazu führen, dass Rouge anders aussieht als früher. Doch wenn du es richtig anwendest, zaubert es sofort eine jugendliche Frische und Definition in dein Gesicht.
Hier ist zum einen die Platzierung entscheidend. Die klassische Regel, Rouge auf der Wangenmitte aufzutragen, ist nicht nur nicht für jede Gesichtsform geeignet, sondern funktioniert ab einem gewissen Alter nicht immer optimal. Versuche stattdessen das Rouge etwas höher aufzutragen – knapp oberhalb des Wangenknochens – und sanft in Richtung der Schläfen zu verblenden. So schaffst du einen sogenannten Lifting-Effekt und dein Gesicht wirkt offener.
Achte darauf, das Rouge nicht zu nah an die Nasenpartie zu setzen, um deine Gesichtszüge nicht optisch zu beschweren. Wenn du für mehr Definition zusätzlich Bronzer verwenden möchtest, solltest du ihn dezent unterhalb des Rouges platzieren.
Was die Farbwahl betrifft, gelten dieselben Regeln. Zusätzlich können aber cremefarbene bis goldene Nuancen mit leichtem Schimmer für mehr Leuchtkraft sorgen und verjüngend wirken. Am besten schichtest du das Rouge nach und nach und kontrollierst das Ergebnis bei natürlichem Licht.
Die richtige Textur ist ebenfalls sehr entscheidend. Ab 50 ist Creme-Rouge hier die bessere Wahl, da es weicher mit der Haut verschmilzt und keine Trockenheitsfältchen betont.
Extra-Tipp: Ein dezenter, cremebasierter Highlighter oberhalb des Rouges – auf dem höchsten Punkt der Wangen – sorgt für zusätzliche Frische. So zauberst du ganz einfach einen lebendigen, gesunden Look, der das Licht angenehm reflektiert, ohne überladen zu wirken.
Creme- oder Puderrouge – Was passt besser zu deinem Hauttyp?
Rouge ist nicht gleich Rouge: Ob Creme-, Flüssig- oder Puderrouge – jede Textur hat ihre ganz eigenen Vorteile. Welche Variante am besten zu dir passt, hängt vor allem von deinem Hauttyp, deinem gewünschten Finish und deinem Make-up-Stil ab.
Cremerouge: Ist ideal für trockene, normale oder reife Haut. Es spendet Feuchtigkeit und wirkt nicht pudrig oder „cakey“. Durch seine Textur verschmilzt es nahtlos mit der Haut, sodass du nicht befürchten musst, dass Trockenheitsfältchen betont werden. Trage es ganz einfach mit den Fingern oder einem Make-up-Schwämmchen auf, dadurch wirkt es direkt besser verteilt und natürlicher.
Tipp: Trage Cremerouge über der Foundation, aber vor dem Fixierpuder auf. Für mehr Halt kannst du es mit einem farblich passenden Puderrouge fixieren.
Puderrouge: Ist ideal für fettige oder Mischhaut. Der Klassiker ist besonders geeignet, wenn du ein ebenmäßiges, mattes Finish bevorzugst. Es mattiert überschüssigen Glanz, hält den ganzen Tag und lässt sich schichten und präzise auftragen.
Tipp: Verwende einen großen, fluffigen Pinsel und klopfe überschüssiges Puder vorher ab. So entsteht ein weiches, natürliches Ergebnis
Flüssigrouge: Eignet sich für alle Hauttypen und besonders für Fans von „No-Make-up“-Looks. In den letzten Jahren hat Flüssigrouge (Liquid Blush) einen echten Hype erlebt – und das nicht ohne Grund. Die flüssige Textur sorgt für ein hauchzartes, transparentes Finish. Es ist sehr leicht auf der Haut, lässt sich gut verblenden und wirkt natürlich.
Tipp: Gib nur einen winzigen Tropfen auf die Wangen und verblende ihn schnell mit einem Make-up-Schwämmchen oder den Fingern. Flüssigrouge ist nämlich oft stark pigmentiert. Für einen harmonisches Gesamtbild kannst du einen Hauch desselben Produkts auch auf die Lippen oder Augenlider geben. So schaffst du einen modernen, monochromen Look.